Geschichte - Homburger Carneval-Verein die Steeaeisel e.V. (HCV)

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Der Steeäisel und der HCV
Die Geschichte des HCV
Hallo Leute, ich bins, der Steeäisel.
Schon immer bin ich in unserem wunderschönen Homburg zu Hause. Der Weinort und ich gehören einfach zusammen wie die Narrenkappe auf den Kopf vom Elferrat.
In den steilen Buckeln (Bergen) Homburgs musste ich Äisel (Esel) mich über Stock und Stee (Steine) schon immer sehr plagen.
Ob daher der Name "Steeäisel" kommt? Oder daher, dass der Esel ein traditionelles Mühlentier ist? Denn Mühlen hatte Homburg früher ganze zehn an der Zahl!



Wie ging das alles los?
Naja, so richtig berühmt wurde ich jedenfalls erst durch den Homburger Carneval-Verein. Seit über 50 Jahren bin ich nun das Aushängeschild und Maskottchen der Narren dort. Denn von Beginn an nannten sich die Karnevalisten „die Steeäisel“ und machten mich zum Symbol des Faschings in Homburg und weit über unsere Ortsgrenzen hinaus bekannt.
Beim Faschingsumzug im Jahr 1962 sammelten Josef Gebert und Paul Bähr Geld von den Zuschauern und brachten 205,00 D-Mark zusammen.

Die „Jungen Wilden“ von damals, die das bunte Treiben initiiert hatten, wollten das Geld in die Gründung eines richtigen Vereins stecken und konnten Gottfried Kuhn, den Vater vom Edgar, als einzigen „Älteren“ von der Idee begeistern. Am 7. März 1964 wurde schließlich der Homburger Carneval-Verein „die Steeäisel“ eingetragen.

Schon über zehn Jahre zuvor erschien in Homburg eine Faschingszeitung. Zur fünften Jahreszeit tümmelten sich auf den Straßen Schulkinder in alten Klamotten – die sogenannten Rocksäu – und Strohbären zogen um die Häuser. Schon 1956 gab es den ersten Faschingsumzug in Homburg.

Und wann ging es dann so richtig los?
Aber so richtig los ging es mit mir erst mit der Vereinsgründung. So ein Verein braucht natürlich auch einen Vorsitzenden. Diesen zu finden war aber gar nicht so einfach, denn damals musste ein Vereinsvorstand per Gesetz mindestens 25 Jahre alt sein.

Die „Jungen Wilden“ schieden damit aus, doch sie fanden schließlich den richtigen Mann für diesen Posten: Willi Martin. Seitdem standen viele Männer und Frauen dem Verein vor. Am längsten wachte Manfred Wirsching über die vielen närrischen Esel - ganze 20 Jahre.
Nun aber wieder zurück: Der Verein wurde also mit 205,00 D-Mark Kapital gegründet, die ersten Elferräte wurden gefunden und ein Jahr später feierte man im Weindorf den ersten Kappenabend. Die Bütt dafür baute Elmar Hefner. Man erzählt sich bis heute, dass er den Bauchumfang vom Vorstand als Maßstab nahm. So passte der Willi astrein hinter das bauchig ausladende Rednerpult. Am 23.01.1965 feierten die Steeäisel ihre erste richtige Prunksitzung mit dem Elferrat, dem ersten Sitzungspräsidenten Hans Gritzner und der ersten Garde.



Fünf Mädels schwangen als „Maintöchter“ ihre Beine und begeisterten das Publikum - vermutlich vor allem die männlichen Narren. Die Kostüme dürften nämlich relativ knapp und kurz ausgefallen sein. Dem Schneider, Heiner Schmitt, standen dafür nur 41,00 D-Mark zur Verfügung. Für viel Stoff hat das wohl nicht gereicht. Viele Jahre umrahmten die Maintöchter die HCV-Sitzungen.

Die Nachwuchsarbeit liegt uns am Herzen
Aus dieser ersten Garde entwickelte sich bis heute eine ganze Riege an Tanzgarden. Von den ganz Kleinen, den Tanzzwergen, über Purzelgarde, Kinderballett, Junioren-, Nachwuchs- und Prinzengarde sowie Tanzmariechen und Showtanzgruppen. Auch die Jungs haben sich von den Mädels inspirieren lassen und so gibt es seit minestens 30 Jahren auch mehrere Männerballetts und über ein Jahrzehnt das Bubenballett. Mir persönlich gefielen bisher die Eselinchen am besten. Warum? Na, die tanzen nicht dem Prinzenpaar zu Ehren, sondern mir – dem Steeäisel. Das ist natürlich super.



Über 90 Jugendliche engagieren sich mittlerweile aktiv in unserem Verein; ob als Büttenredner, Sänger oder Tänzer. Dem HCV liegt die Nachwuchsarbeit besonders am Herzen, damit die Eselschar auch in Zukunft  noch kräftig Fasching feiert. Die Bilanz sah nicht immer so gut aus.

Der HCV gewinnt an Beliebtheit
Angefangen hat der Karneval-Verein mit fünf jugendlichen Mitgliedern. Die Zahl stieg aber stetig an. Das liegt vielleicht auch daran, dass wir unsere Fühler auch über die Ortsgrenzen hinaus ausstreckten. 1970 gastierten wir mit der Prunksitzung erstmals bei unseren badischen Nachbarn in Dertingen. Fast 30 Jahre feierten wir auch dort die Fasenacht. Daneben lud der HCV auch nach Oberndorf und acht Jahre lang nach Trennfeld ein. Dort spielte sogar eine ganz besondere Sitzungskapelle – die Triefensteiner Musikanten. So profitieren wir heute noch von vielen Mitgliedern aus unserer Nachbarschaft.

Der HCV heute
Mittlerweile gibt es zwar keine Sitzungen mehr außerhalb Homburgs aber dennoch ist der HCV bekannt wie ein bunter Hund, oder besser wie ein grauer Esel, und die auswärtigen Fans kommen gerne in unsere gemütliche Schlossscheune. Das besondere Ambiente dort ist neben mir quasi das zweite Aushängeschild des HCV.

Ja, so kam das alles mit uns Homericher Narren. Ich bin ja froh, sonst wäre der Homburger Steeäisel vielleicht schon längst in Vergessenheit geraten und hätte auch nicht seinen eigenen Brunnen im Schlossgarten stehen. Aber vor allem in diesem närrischen Haufen bin ich mir sicher noch lange Zeit als Maskottchen vorzustehen und in Erinnerung zu bleiben.
Euer Steeäisel zu Homerich


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